Giganten der Eiszeit. Auf den Spuren der Mammutjäger

„Giganten der Eiszeit“ – Auf den Spuren der Mammutjäger. Ab 13. April im neuen MAMUZ Museum Mistelbach.

Die Ausstellung „Giganten der Eiszeit“ gibt einen Blick frei in eine Zeit, als die Menschen als Jäger und Sammler ihr Überleben meisterten, als noch wollhaarige Mammuts, Wollnashörner und Säbelzahntiger durch Europa zogen und Höhlen mit Jagd-, Tier- und Alltagszenen bemalt wurden. Das MAMUZ Museum Mistelbach widmet sich mit dieser epochalen Ausstellung – ergänzend zur neu aufgestellten Ur- und Frühgeschichte in Asparn/Zaya – den Anfängen der Menschheit.

Ausstellungsdauer: 13.04.2014 – 16.11.2014

Das eiszeitliche Klima hatte Europa vor 40.000 Jahren voll im Griff. Um eine Vorstellung von der Fauna, Flora und auch den damaligen Lebensbedingungen zu bekommen, gibt die Ausstellung „Giganten der Eiszeit“ einen breiten Einblick in die Lebenswelt der Altsteinzeit. Der Neandertaler und der Moderne Mensch fanden in der eiszeitlichen Landschaft Europas Tiere zum Jagen, die es heute längst nicht mehr gibt. Wollhaarmammuts sind die bekanntesten und mächtigsten Tiere der eiszeitlichen Steppe, die von einer Schar an Jägern erlegt wurden und damit Fleisch für die nächsten Wochen gesichert war. Nachdem die Eiszeit vorüber war und das Klima wärmer wurde, zogen die Mammuts vor etwa 10.000 Jahren allerdings in den Norden. Die letzten Mammuts, als Inselbewohner isoliert und zu Zwerggröße mutiert, lebten bis vor 4.000 Jahren auf der westsibirischen Wrangel-Insel.

Bedeutende Funde von im Eis konservierten Mammuts werden dort noch laufend von Archäologen entdeckt. Lyuba, ein Mammutbaby, das in Sibirien gefunden wurde, wird als Reproduktion in der Ausstellung „Giganten der Eiszeit“ zu sehen sein. Es hatte vor über 40.000 Jahren möglicherweise die Überquerung eines Flusses mit der Herde nicht geschafft, ist im Schlamm erstickt und wurde dadurch luftdicht eingeschlossen und im Permafrostboden Russlands konserviert. Für die Forscher ist Lyuba ein Glücksfall, sie wenden alle erdenklichen Methoden an, um möglichst viel über das einen Monat alte Mammut herauszufinden.

Höhlenlöwen, Höhlenbären und Säbelzahntiger
Neben den Mammuts gab es noch weitere bedeutende, jedoch ebenso bereits ausgestorbene Tiere, die die Menschen der Altsteinzeit jagten um Nahrung, Kleidung, Schmuck, Waffen und Materialien für Werkzeuge und den Bau von Behausungen zu erhalten. Neben Rekonstruktionen von Mammuts werden daher auch weitere Nachbildungen vom Höhlenlöwen, Höhlenbären, und Säbelzahntiger lebensgroß in der Ausstellung zu sehen sein, um einen Einblick in die Großtierfauna der Steinzeit zu bekommen.

Höhlen- und Felsmalerei & „Kunstwerke“
Von den Tieren der Eiszeit berichten auch die Höhlen- und Felsmalereien der ersten Menschen. Sie zeigen uns noch heute Alltags- und Jagdszenen sowie Tierzeichnungen, oftmals wurden sie vor mehr als 30.000 Jahren gezeichnet. Die Ausstellungsgrafik macht für die Besucher die Höhlen mit ihren Zeichnungen und Geschichten erlebbar und greifbar.

Höhlenmalereien waren jedoch nicht die einzigen Kunstwerke steinzeitlicher Menschen. Es gibt kunstvolle Schnitzereien aus Knochen, die Tiere oder Menschen darstellen und in ihrer Form einzigartig sind. So sind auch Venusfiguren und Tierfiguren in der Ausstellung zu sehen, ebenso das Werkzeug, das sie dafür verwenden konnten, Steinklingen. Die ältesten geschnitzten Figuren aus Mammutelfenbein wurden in der Schwäbischen Alb gefunden.

Wohnen in der Steinzeit
Das Lager der steinzeitlichen Jäger und Sammler war spärlich ausgestattet. Die Ausstellung zeigt eine Art der Behausung, eine Zeltkonstruktion mit Häuten, Knochen und Zähnen der Großtierfauna, die zu jener Zeit noch mobil war und auch sein musste um den Tierherden nachziehen zu können. Wie sie konstruiert waren, welche Werkzeuge und Waffen die Jäger und Sammler der Altsteinzeit hatten, wie sie diese bauten oder auch, wie man in der Steinzeit Feuer machen konnte, können Besucher erleben und vieles sogar selbst ausprobieren.