AUDIOWEG GUSEN – Das unsichtbare Lager

Der AUDIOWEG GUSEN ist ein Kunstprojekt über den Umgang mit Erinnerung und das Leben auf dem Areal der ehemaligen Konzentrationslager Gusen I und II.

Am 5. Mai 2007 eröffnete die damalige Präsidentin des Österreichischen Nationalrates Barbara Prammer (†) im Beisein von KZ-Überlebenden, Zeitzeugen und Gästen aus dem In- und Ausland den AUDIOWEG GUSEN. Seither begingen ihn mehr als 10.000 BesucherInnen und machten sich auf die Suche nach dem erloschenen Gedächtnis einer Gegend, in der sich während der NS-Diktatur die Konzentrationslager Gusen I und II befanden. Mit der Eröffnung des Festivals der Regionen am vergangenen Freitag, 28. Juni 2019, präsentiert sich der AUDIOWEG GUSEN mit einer leicht veränderten Route und einem entsprechend adaptierten Soundtrack. Die Änderungen wurden notwendig, da die ursprüngliche Route durch die Errichtung eines Gebäudes unterbrochen ist. In einer gemeinsamen Anstrengung aller Stakeholder gelang es, die letzte Etappe des AUDIOWEG GUSEN neu zu trassieren und das Gebäude zu umgehen. Zugleich musste die Audiospur für den veränderten Wegabschnitt neu komponiert und eingesprochen werden. Nicht nur für die Originalton-Version (deutsch bzw. Muttersprachen und Dialekte der Interviewpartner) sondern auch für die englische und italienische Edition des AUDIOWEG GUSEN.

Der AUDIOWEG GUSEN ist kein historisch-wissenschaftliches Unterfangen und auch kein „Mahnmal“ im herkömmlichen Sinne. Als Kunstprojekt gibt er Raum für die Erfahrung radikaler „Unstimmigkeit“, die Auseinandersetzung mit den gegensätzlichen Identitäten dieses Orts, mit dem Vergessen – und mit dem eigenen Selbst.

Der AUDIOWEG GUSEN entstand und wird getragen durch eine außergewöhnliche Kooperation internationaler KünstlerInnen, regionaler Initiativen, den Gemeinden vor Ort und der Republik Österreich, respektive den MitarbeiterInnen der Gedenkstätten Mauthausen und Gusen. Die im Vorfeld der Eröffnung des AUDIOWEG GUSEN ausgelösten Diskussionen um die Nachgeschichte der Konzentrationslager haben auch dazu beigetragen, die „Bewusstseinsregion Mauthausen, Gusen, St. Georgen“ ins Leben zu rufen: ein Gemeinden-übergreifender Zusammenschluss von Kommunalpolitik und Zivilgesellschaft mit dem Ziel, aus dem Wissen um die regionale Geschichte verantwortungsvolle Konsequenzen zu ziehen und das Engagement für Frieden, Toleranz und Menschenrechte zu forcieren.

Der Ö1 „Kunstsonntag“ präsentiert den AUDIOWEG GUSEN am kommenden Sonntag, 7. Juli 2019, um 23:00 Uhr als einstündiges radiophones Hörstück, gestaltet von Andreas Hagelüken und Christoph Mayer CHM.. Siehe https://oe1.orf.at/programm/20190707#559151/Gusen-Das-unsichtbare-Lager. Radio-Livestream und „Nachhören“: https://oe1.orf.at

Informationen über den AUDIOWEG GUSEN, den Konzentrationslagerkomplex Gusen und dessen Nachgeschichte finden Sie in der ausführlichen Medieninformation.